Was ist eine Wärmepumpe, wie hängt sie mit einer Sanierung zusammen und was hat es mit dem Gas- und Ölheizungsverbot auf sich
Update: 06.10.2023
Wärmepumpen sollen je nach Bundesland einen Abstand von 2,5 – 3m zur Grundstücksgrenze einhalten.
Das angedrohte Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurde umgesetzt.
Update: 06.07.2023
Diskussionen der vergangenen Wochen erhitzen die Gemüter. Die Unsicherheit bei den Immobilieneigentümern ist groß. Viele stürzen sich in kostenintensive Sanierungen, ohne zu wissen, ob dies tatsächlich Not tut.
In der Zwischenzeit hieß es u.a., dass Ü80 Jährige doch nicht von der Austauschpflicht befreit werden sollen.
Der Bundestag wollte morgen über das Gebäudeenergiegesetz abstimmen. Dem hat das Bundesverfassungsgericht einen Riegel vorgeschoben und den Eilantrag gegen die Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens stattgegeben.
Das bedeutet nicht, dass das Heizungsgesetz nicht in Kraft tritt, sondern nur, dass zu einem späteren Zeitpunkt darüber entschieden wird.
Update: 05.05.2023
Stromnetz reiche für die Inbetriebnahme der Wärmepumpen nicht aus
Update: 18.04.2023
Solardach-Pflicht kommt
Lesen Sie in meinem neuen Beitrag, welche Gebäude von der Solardach-Pflicht betroffen sind und erfahren Sie, ob auch Sie bei einer Dachsanierung auf Solarzellen zurückgreifen müssen.
Update 01.04.2023:
Gas- und Ölheizungen dürfen erst einmal weiterbetrieben werden, sollte eine kaputt gehen und irreparabel sein, gilt oben stehendes. Wichtig, Immobilieneigentümer ab 80 Jahren sind von der Austauschpflicht ausgeschlossen. Allerdings beisst sich die Erlaubnis selber in den Schwanz, da ab 2024 reine Gas- und Ölheizungen nicht mehr eingebaut werden sollen. Die Frage ist auch, ob Ersatzteile für eine mögliche Reparatur vorhanden sein werden und ob Heizungsfirmen dies trotz der hohen Förderung von neuen Technologien anbieten werden. Hmm.. wir bleiben dran.
Gesetzeslage: Ab 2024 sollen alle neu eingebaute Heizungen zu 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das Leben von reinen Gas- und Ölheizungen soll sich 2045 dem Ende neigen. Diese sollen nur z.B. in Verbindung mit Solaranlagen oder Wärmepumpen zum Einsatz kommen.
Zunächst klären wir die Begriffe erneuerbare vs. fossile Energien. Wir stellen fest, dass beide Varianten aus oder mithilfe der Natur gewonnen werden. Die einen erneuern sich schneller, die anderen langsamer.
Erneuerbare vs. fossile Energien
Erneuerbare Energien sind solche, die sich schnell erneuern
Erneuerbare Energien beziehen ihre Energie aus der Sonne, aus der Erde oder aus der Luft. Zu den erneuerbaren Energien zählen die Bioenergie, die Geothermie, die Wasserkraft, die Meeresenergie und die Sonnenergie.
Bioenergie
Bioenergie ist die aus Biobrennstoffen, die durch Ihre solare Strahlungsenergie von Pflanzen durch Photosynthese freigesetzte Energie.
Geothermie
Geothermie ist die aus dem Erdinneren oder durch Wasser in der Erdkruste gespeicherte Energie.
Wasserkraft
Wasserkraft wird durch eine Wasserkraftmaschine meist auf einem höheren Niveau zurückgehalten und in elektrische Energie umgewandelt.
Meeresenergie
Meeresenergie sind die Energien, die in den Meeren enthalten sind und durch Kraftwerke oder Wärmepumpen zur Energiegewinnung genutzt werden.
Sonnenenergie
Das Licht der Sonne wird durch Solarzellen in Energie umgewandelt. Die Effektivität hängt von den Sonnenstunden und der Sonnenintensität ab.
Windenergie
Windenergie ist die Bewegungsenergie des Windes, die durch On-Shore = An Land sowie Off-Shore = Auf See Windparks und schwimmenden Windkraftanlagen für die Stromerzeugung genutzt wird. Diese soll lt. der Bundesregierung neben Photovoltaik stark ausgebaut werden, u.a. die Nordsee wird um einige Windparks voller.
Fossile Energien regenerieren sich sehr langsam
Fossile Energien stammen aus den Abbauprodukten von Pflanzen und Mikroorganismen. Zu den fossilen Energien zählen Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl.
Erdöl und Erdgas
Erdöl und Ergas entwickeln sich aus abgestorbenen Kleinstlebewesen, die am Meeresgrund als Schlamm abgelagert sind. Sie sind die umweltfreundlichsten unter den fossilen Energien.
Braun- und Steinkohle
Braun- und Steinkohle entstehen aus pflanzlichen Überresten.
Torf
Torf bildet sich mit Hilfe von Pilzen und Bakterien, die Pflanzenreste zersetzen.
Fazit Energiegewinnung
M.E. ist es wichtig die Erde mit keiner der Energiegewinnungsarten zu überstrapazieren. Wichtig bei der Energieschöpfung ist der rücksichtsvolle Umgang mit der Umwelt, den Menschen und Tieren und der Natur. Ich habe die Begriffe unendlich und endlich, die oftmals bei der Erklärung der Energien benutzt werden, absichtlich weggelassen, da nichts unendlich ist. Wenn wir z.B. die Luft verschmutzen, sehen wir die Sonne nicht mehr oder wenn wir Windanlagen zu nah an Wohngebieten aufstellen oder wenn wir zu tief in die Erde bohren, stören und zerstören wir langfristig das Leben auf der Erde. Die Kraft der Natur ist riesig und stärker als wir alle zusammen.
Was bedeutet der Regierungsplan für Immobilieneigentümer
Die Regierung möchte, dass ab 2024 Heizungen zu mindestens 65% aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Neue Ölheizungen sollen verboten sein, bestehende Ölheizungen dürfen wohl weiterlaufen. Das Heizen mit klassischem Erdgas soll ebenfalls nicht erlaubt sein. Es gibt aber zahlreiche Ausnahmen und Übergangsfristen bis das geplante Verbot der klassischen Gas- und Ölheizungen 2045 greift. Die Nutzung von erneuerbaren Energien ist bei Heizungsaustausch in einigen Bundesländern bereits jetzt Pflicht.
Zum Tragen kommen Solaranlagen und Wärmepumpen. Man darf nicht vergessen, dass rund ein Viertel der Heizkraft einer Anlage mit Wärmepumpe durch Strom erzeugt wird. Und bei den steigenden Stromkosten und der Vorgabe Strom zu sparen aber paradoxerweise steigendem Elektromobilitäts-Push auch die zeitlich befristete Strompreisbremse (wir erinnern uns an die zeitlich beschränkte Senkung der Mehrwertsteuer, die nicht unbedingt von Vorteil war) nichts daran ändern wird, dass so Heizen vom Strom abhängig ist.
Geködert wird mit Subventionen, da die Anschaffung solch neuer Heizanlagen kostenintensiv(er) ist. Zwar rechnet sich der Wechsel vielleicht nach einiger Zeit (wie es mit so vielen modernen Produkten, die teuer in der Anschaffung sind, ist), doch muss man das Geld erst einmal investieren und für die Amortisierung (das sich das lohnt) genügend Zeit haben. Und das ist gerade bei älteren Immobilien nicht so einfach, da hier der Einbau einer Wärmepumpe nichts bringt, wenn die Immobilie in einem schlechten energetischen Zustand ist. Solche Immobilien müssen zunächst saniert werden, Fenster, Dämmung, Heizkörper. Wer will das bezahlen?
Wir schauen uns kurz die Begriffe Solarzelle und Wärmepumpe an.
Solarzellen
Solarzellen sind uns allen bekannt. Wir kennen Solarzellen in Gebrauchsgegenständen wie Lampions oder Taschenrechnern. Sie laden sich in der Sonne auf und leuchten im Dunkeln. Vorausgesetzt die Sonne scheint (stark genug). Leider sind wir in unserer Region nicht so stark von der Sonne geküsst, wie es in Süddeutschland oder mit über 300 Sonnentagen pro Jahr z.B. in Spanien der Fall ist. In einigen Regionen scheint dort fast täglich die Sonne und das den ganzen Tag. Bei uns hier in Norddeutschland, insbesondere in Bremen, ist es oftmals wochenlang grau. Da kann die Solarzelle einfach nicht die gleiche Leistung bringen. Das ist Fakt!
Größer geht das über Solaranlagen auf Gebäuden und Flächen sowie hierzulande nun langsam auch am Kommen Solarzellen in privaten Haushalten. Im Ausland längst ein großes Geschäft, neben dem Handyvertrag gleich ein Solarmodul für Zuhause mitzubestellen. Solaranlagen produzieren mit Hilfe von Sonnenlicht Strom, mehr Strom als sie für den Betrieb der Anlage ggf. brauchen. Der selbst erzeugte Strom kann für den eigenen Bedarf genutzt werden. Durch Einspeisung in das öffentliche Netz kann man sogar ein paar Groschen verdienen. Ein umfangreiches Themengebiet, auf das wir jetzt hier nicht im Detail eingehen wollen.
Fazit Solarzellen, eine tolle Sache, wenn die Sonne lacht!
Was ist eine Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe besitzt fast jeder von uns.
Und zwar im Kühlschrank. Dort ist die Funktion umgekehrt zur Wärmepumpe in der Heizanlage. Die warme Luft wird durch die Wärmepumpe aus dem Kühlschrank hinausbefördert. Bei der Wärmepumpe in der Heizanlage wird Wärme aus der Luft, der Erde oder dem Wasser erzeugt und an die Umgebung abgegeben. Für den Betrieb benötigt die Wärmepumpe Strom, insbesondere wenn sie nicht genug Wärme, die die Immobilie benötigt liefern kann. Dann springt ein Heizstab ein, der elektrisch per Strom betrieben wird und der Einsatz wird kostenintensiv. Die Effizienz der Anlage lässt sich per sogenanntem Wärmemengenzähler bestimmen, der nachgerüstet werden sollte, falls er nicht mit eingebaut ist. Der Lärmfaktor bei einigen Varianten sollte nicht unterschätzt werden. Es gibt viele Einzelheiten, die zu berücksichtigen sind und am besten mit einem Fachmann Ihres Vertrauens besprochen werden sollten.
Eine low budget Wärmepumpe kostet, so habe ich von einem Heizungsfachmann erfahren, um die 1.200 €. Die Lieferzeiten betragen derzeit rund ein Jahr. Wir dürfen an dieser Stelle aber nicht vergessen, dass es einen bekannten Trick gibt. Je begehrenswerter und schwerer etwas zu bekommen ist, desto mehr wollen wir es haben. Natürlich sitzt Ihnen der Fördertopf im Nacken, ob das Geld so lange noch reicht? Wenn es nicht reicht, dann ist es wohl auch nicht gewollt. Keine Panik auf der Titanic und sich ja nicht stressen lassen.
Wann sich eine Wärmepumpe in der Heizanlage nicht lohnt
Damit die Vorteile einer Wärmepumpe in der Heizanlage zum Vorschein kommen, muss der energetische Zustand der Immobilie einwandfrei sein. Bei älteren Immobilien ist i.d.R. eine Sanierung fällig, damit die Wärme ausreichend stark in der Immobilie bleibt. Das bedeutet, dass Sie je nach energetischem Zustand Ihrer Immobilie, die Dämmung (neu) machen, Fenster und alte Heizkörper austauschen, etc. müssen, bevor Sie die neue Heizungsanlage in Betrieb nehmen. Selbstverständlich können Sie die neue Heizanlage zu jeder Zeit in Ihre Immobilie verbauen, soweit die technischen Voraussetzungen vorliegen und Sie den Platz dafür haben, allerdings macht dies in einer Immobilie mit schlechtem energetischen Zustand keinen Sinn und Sie verbrennen Geld.
Tipp:
Bevor Sie sich auf die Förderung stürzen und kopfüber Ihre Immobilie sanieren sollten Sie erst einmal recherchieren, mit einem oder zwei Fachmännern sprechen und die energetischen Werte Ihrer Immobilie überprüfen lassen und überlegen, ob sich das für Sie lohnt und ob das tatsächlich (jetzt) Not tut. Immerhin ist Nachhaltigkeit auch wichtig und m.E. sollten Dinge, die (noch) gut sind, nicht einfach so weggeschmissen werden. Elektroheizungen wurden bis vor Kurzem verschmäht und aus den Immobilien verbannt, nun ist Elektro der große Schrei. Wie bei allem ist auch hier erst einmal Ruhe angesagt. Pläne über Pläne. Vernunft und Verstand.
beatajulia
die Immobilienmaklerin Ihres Vertrauens
Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen stellen keine Rechtsberatung dar. Die Maklerin übernimmt keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Gleiches gilt für die verlinkten Informationen, auf die die Maklerin keinen Einfluss hat.
Quellen:
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/bvg23-063.html
https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/kanzler-viessmann-2070096
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/waermepumpe-alles-was-sie-wissen-muessen-im-ueberblick-5439
https://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energien
https://www.vattenfall.de/glossar/fossile-brennstoffe
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/werkstattbericht.html
https://www.focus.de/immobilien/bauen/renovieren/dachausbau/jedes-bundesland-mit-eigener-regelung-solardachpflicht-wo-sie-jetzt-eine-photovoltaikanlage-auf-ihr-haus-bauen-muessen_id_191081388.html